SZD-30 Pirat



 

von PZL aus Polen

Ist ein einsitziger Holzflieger der Clubklasse. Der Erstflug fand schon 1966 statt. Es wurden über 200 Stück gebaut und in 24 Länder exportiert. Und dies nicht nur in Warschauer Staaten sondern auch in die USA und nach Neuseeland.

Technik:

Das Flugzeug ist eine komplette Holzkonstruktion. Der Flügel besteht aus drei Teilen, einem Zentralen Mittelteil der mit zwei Bolzen mit dem Rumpf verbunden wird und zwei Außenflügeln in denen auch die Querruder verbaut sind. Die Bremsklappen sind im Mittelteil untergebracht, sie öffnen nach unten und oben und sind sehr wirksam. Bremsklappen und die Querruder werden über Gestänge bewegt. Das Höhenruder ist als T-Leitwerk ausgebildet, nicht nur aus aerodynamischen Gründen, sondern es soll auch das Bruchrisiko bei Außenlandungen herabsetzen. Schon dies macht den Piraten unter den Holzfliegern einzigartig. In der Kabine kommen selbst große Leute wie ich mit 1,92 sehr gut klar. Man sitzt sehr bequem und ermüdungsfrei. Nicht zuletzt da man die Pedale im sitzen und während des Fluges verstellen kann. Man kann auch die Rückenlehnen prima einstellen, selbst an eine Kopfstütze und ein Gepäckfach wurde gedacht. Die Haube lässt sich nach rechts aufklappen. Die Radbremse die nicht immer hervorragend geht wird mit einem Hebel am Steuerknüppel betätigt, so ist ein umfassen oder suchen nicht nötig. Selbst an ein Urinal haben die Polen gedacht. Man merkt dem Piraten an, das hier viele Erfahrungen die man über Jahrzehnte in Polen beim Bau von Segelflugzeugen erworben hatte ihren Einfluss gefunden haben.

Fliegen:

Die Flugeigenschaften sind für das Baujahr einfach nur Klasse! Alle Ruder wirken prompt und ohne Verzögerung. Der Pirat fliegt in der Thermik genauso gut wie über Land. Man kann ihn mit 75 km/h in die Thermik hängen aber auch mit 120 km/h von Bart zu Bart fliegen. Bei über 120 km/h ist dann das Sinken doch recht ordentlich. Die Sicht aus der Kabine ist Klasse nichts stört, man kommt an alle Hebel und Armaturen prima ran. Außer einem Wetterfenster besitzt der Pirat noch eine Lüftung. Diese öffnet eine kleine Klappe vor der Kabinenhaube und lässt Frischluft direkt über die Innenseite der Haube strömen. Bei warmen Tagen eine prima Angelegenheit. Beim Windenstart sollte man den Knüppel etwas gedrückt halten um ein Aufbäumen zu vermeiden. Der F-Schlepp ist dank der Bugkupplung harmlos. Beim Landen kann man sich auf die Bremsklappen verlassen und sollten sie nicht reichen kann man hervorragend im Seitengleitflug Höhe abbauen. Aber nicht erschrecken er sinkt dann sehr stark.

Fazit:

Alles in allem ist der Pirat mit immerhin einer Gleitzahl von 1:31 ein prima Clubflieger und bestens geeignet um Schüler auf Einsitzer umzuschulen. Aber auch für Piloten die gern Holz um sich haben ist der Pirat eine super Alternative. Wenn möglich einfach mal fliegen man wird sicher nicht enttäuscht sein.