Rolladen-Schneider LS 4a
Hallo alle zusammen, nach nun fast 50h auf der LS 4a denke ich, dass ich nun einiges zu dem Flieger sagen kann. Ich fliege die D-4245 KF vom Verein aus Marburg-Schönstadt.
Zur Geschichte…
Die LS 4 ist seit 1980 in den Lüften anzutreffen, es wurden weltweit 1050 LS 4 gebaut.
Ab 1980 die LS 4, ab 1982 die LS 4a und ab 1990 die LS 4b. Nach der Übernahme durch Dirk Glaser Flugzeugbau (DG) liegen die Musterbetreuungsrechte auch bei DG.
Zum Aufrüsten…
Die Flächen der LS 4 werden durch 2 Hauptbolzen gesichert. Die Ruderanschlüsse müssen bis zur b Version noch manuell angeschlossen werden. Das ist nicht ganz so einfach, da man in dem dunklen Rumpf nicht viel erkennt. Abhilfe schafft da ein Spiegel und zur Not noch eine Taschenlampe. Ab der b-Version sind die Ruderanschlüsse automatisch. Das Höhenruder wird eingefädelt und dann fest geschraubt. Eigentlich ganz simpel, wenn man weiß wies funktioniert. Das Aufrüsten dauert so zu dritt eigentlich nur 5-10 Minuten, dann kann man schon an den Start gehen.
Zum Cockpit…
Das Cockpit der LS 4 ist auch für größere Piloten (bis zu 2 Meter müssten machbar sein) geeignet. Es gibt im Cockpit auch genug Platz für den Proviant, eine große Flasche und ein par Semmel passen locker rein, dazu noch die Karten, der PDA und das, was man halt mitnimmt. Die Sitzposition ist eher liegend, was man aber mit der verstellbaren Rückenlehne aber sehr stark variieren kann.
Zum Fliegen…
Bei uns im Verein darf man nach einigen Stunden auf der Ka 8 auf die LS 4 umsteigen. Das liegt zum einen an ihrem gutmütigen Verhalten, zum anderen daran, dass die LS 4 eigentlich Idiotensicher ist, dazu später mehr. Schon nach den ersten Flügen war ich begeistert von dem Flieger! Die Ruder sprechen direkt an, sie ist sehr agil um alle Achsen und sie fliegt sich sehr angenehm. Die Trimmung am Knüppel ist bis 165 noch sehr wirksam, danach ist sie nicht mehr so genau, was aber auch nicht weiter stört. Im Kurbeln hat die LS 4 auch ein sehr schönes Flugverhalten, man kann sie gemütlich zwischen 80 und 90 je nach Querlage kurbeln.
Wenn man mal zu langsam wird holt sie die Fahrt einfach wieder auf. Das Vorfliegen ist ohne Wasser bis 150km/h noch rentabel mit 1.50m/sec. Die LS 4 ist trotz ihrer 30 Jahre daher heute immer noch konkurrenzfähig und man findet sie immer wieder auf Wettbewerben.
Die Landungen in der „4“ sind auch Problemlos. In der LS 4a kann man eigentlich gar nicht vergessen, das Fahrwerk auszufahren, da man dafür den Klappenhebel an dem Fahrwerkshebel vorbeiwurschteln müsste, was nicht so einfach geht. Das Fahrwerk lässt sich sehr einfach ein und Ausfahren, was den Flieger noch anfängertauglicher macht.
Ich fliege sie zwischen 90 und 100 an, was meines Erachtens nach je nach Wind und Wetter optimal ist. Das einzige was beim Rollen am Boden stört sind die Hakenbremsen, die nicht optimal sind, die Lösung an den Bremsklappen oder am Knüppel gefällt mir wesentlich besser!
Fazit…
Die LS 4 ist je nach Ausstattung ab 24.000€ auf dem Gebrauchtmarkt zu haben. Das liegt natürlich über dem Preis eines Std. Jantars oder eines Cirrus aber für die 24.000€ bekommt man sehr viel Flieger und noch mehr Spaß! Wer Clubklasse fliegen möchte ist dann vielleicht mit einem Cirrus oder einer Libelle besser beraten aber wer einfach nur so überland gehen will oder im Platzbereich fliegen will, der kann sich auf diesen Flieger verlassen. Ich freue mich auf viele weitere lange Flüge in der LS 4 und hoffe einigen mit diesem Artikel ein wenig geholfen zu haben.