ASK
23
Hallo allerseits,
in diesem Testbericht
mšchte ich euch die ASK 23 etwas nŠher bringen. Meine Erfahrungen habe ich in langen ThermikflŸgen und, man
staune, sogar einigen †berlandflŸgen sammeln kšnnen. ZusŠtzlich lasse ich
einige Anekdoten von Fliegerkameraden und Fluglehrern einflie§en. Es ist also
ein rein subjektiver Testbericht.
Geschichte: Die ASK 23 ist der einsitzige
Nachfolger der weit verbreiteten und Šu§erst beliebten ASK 21. Es ist die letze
Konstruktion von Rudolph Kaiser, dem wohl bedeutendsten
Segelflugzeugkonstrukteur unserer Zeit. Sie startete 1983 zu ihrem Jungfernflug
und wurde bis 2001 153-mal gebaut. Sie wurde 51-mal in der a Variante und
102-mal in der Gewichtsreduzierten b Variante gebaut.
Erscheinungsbild: Die ASK 23 ist nicht nur der Nachfolger
der ASK 21 sondern eine fast identische einsitzige Kopie. So kann man zum
Beispiel die vordere Haube der ASK 21 všllig unproblematisch fŸr die ASK 23
nutzen. Sowohl in der Luft als auch am Boden verwechselt man sie oft mit ihrer
gro§en Schwester, da sie ebenfalls ein starres Hauptrad sowie ein Bugrad
besitzt. Der Rumpf das Leitwerk und die FlŠchen sind ebenfalls wie bei der ASK
21 nur etwas kleiner.
AufrŸsten: AufzurŸsten ist die ASK 23 všllig
Problemlos. Wie bei jedem Kunstoffeinsitzer sind meistens nur drei Leute
notwendig. Zwei Leute die die FlŠchen halten und einer der die Bolzen einfŸhrt.
Im Gegensatz nur ASK 21 hat die ASK 23 auf Grund der kleineren FlŠchen keine
Hilfsbolzen. Die Ruder mŸssen manuell angeschlossen werden, was manchmal, wenn
man ungeŸbt ist, echt zur Fummellei werden kann. Trotzdem ist das Flugzeug
meistens in weniger als 15 Minuten fertig aufgerŸstet.
Flugeigenschaften: Wenn
man vorher viel ASK 21 geflogen ist und sich die ganze Zeit dachte, ein
einfacheres Flugzeug gibt es nicht, der wird hier eines besseren belehrt. Die
ASK 23 ist derma§en simpel zu fliegen, dass mein damaliger Fluglehrer mir mit
den WortenÒ da kann man nur einen Fehler mit machen und zwar gegen die Wand
fliegenÒ die Einweisung auf der ASK 23 gab. Und er sollte Recht behalten. Der
Start fŸhlt sich nicht anders an als in einer ASK 21, da man wie nicht anders
zu erwarten in einer identischen Sitzposition sitzt. Sie hebt natŸrlich
aufgrund ihres geringen Gewichtes wesentlich frŸher ab. Im Gegensatz zum
Mutterschiff 21 hat sie beim
Windenstart eine ganz leichte AufbŠumtendenz bei neutraler Trimmung. Deshalb
empfiehlt es sich, vor allem fŸr Piloten die an der Untergrenze der Zuladung
kratzen, immer leicht Kopflastig zu Trimmen. Im F-Schlepp steigt sie wie jeder
andere Einsitzer. Einmal oben angekommen fŸhlt man sich sofort wohl. Sie ist
wahnsinnig gerŠumig, und bietet selbst fŸr sehr gro§e oder krŠftige Piloten
jede Menge Platz. Die Anordnung und Bedienung der Steuerelemente erinnert
wieder einmal sehr stark an die gro§e Schwester. Dennoch gibt es einige wenige
Unterschiede. So ist die Federtrimmung anders als bei der ASK 21 nicht links
vom SteuerknŸppel zu finden sondern ganz links neben dem Landeklappenhebel. Ich
persšnlich empfinde das als sehr angenehm, da man nichtmehr, wie bei der 21,
mit der linken Hand am SteuerknŸppel rumfummeln muss, sondern bequem an der
Seite die Trimmung einstellen kann, wŠhrend man mit der rechten Hand fliegt. Im
Kurvenflug und beim Kurbeln merkt man am deutlichsten den Unterschied zur 21.
Sie ist wesentlich wendiger und langsamer zufliegen. In der Thermik steigt sie
deshalb wie ein Drachen und man kann mit ihr Nahezu alle Kunstoffmuster
auskurbeln. Bei besonders Schwacher Thermik bleibt man mir ihr am ehesten Oben.
Nicht selten erhŠlt sie so von uns den Spitznamen ãPlastik-Ka8Ò. Sobald es dann
jedoch ans Geradeausfliegen und Strecke machen geht, dachte ich sehr oft ãwarum
habe ich mir nicht doch die LS4 genommenÒ. Denn die Flugleistung lŠsst leider
zu wŸnschen Ÿbrig. Bei Geschwindigkeiten von Ÿber 130km/h geht es erbarmungslos
in den Keller. Aufgrund ihrer geringeren Masse marschiert sie auch deutlich
schlechter gegen den Wind als die ASK 21. Dennoch sind fŸr geŸbte Piloten an
guten Tagen auch achtbare Strecken drin. Man braucht nur immer einen Bart mehr
als die anderen. An ihren Betriebsgrenzen ist sie auch relativ unproblematisch.
Bei sehr leichten Piloten kann es zwar mal passieren, dass sie im Langsamflug
ins Trudeln kommt, aber nach spŠtestens einer Umdrehung geht sie selbststŠndig
wieder raus. Anders als bei der ASK 21 liegt ihre Maximalgeschwindigkeit nur
bei 215 km/h. Au§erdem ist sie nicht fŸr Kunstflug zugelassen, was fŸr
Kunstflieger die gerne ASK 21 fliegen, sicher ein sehr gro§es Manko ist. Die
Landung der ASK 23 ist, wie nicht anders zu erwarten, ebenfalls sehr einfach.
Sie senkt genauso wie die ASK 21 beim ziehen der Klappen die Nase und nimmt
etwas Fahrt auf. Die Klappen sind jedoch bedeutend wirksamer als die der ASK
21, sodass bei vollgezogenen Klappen der Boden doch zŸgig sehr nahe kommt.
Durch die guten Klappen ist auch ein wiederwegsteigen beim Abfangen ziemlich
unwahrscheinlich, solange man nicht DŸsenjet spielt. Denn 80-90 km/h sind
všllig ausreichend als Landegeschwindigkeit.
Fazit: Die ASK 23 ist genauso wie die ASK 21
ein absolut ideales Vereinsflugzeug. Sie ist ideal als erster Einsitzer, sowohl
nach der ASK 21 als auch nach vielen anderen Doppelsitzern, geeignet. Auch fŸr
Piloten der Šlteren Generation die bis dato nur Holz geflogen haben und sich an
die modernen Kunstoffflugzeuge nicht so ganz gewšhnen kšnnen ist sie das ideale
Flugzeug. FŸr den privaten Streckenflieger wŸrde ich aber doch eher einen
anderen Einsitzer empfehlen. Der
leider nicht ganz so gro§e Erfolg der ASK 23 liegt wohl am meisten an
den Anschaffungskosten. Denn sie wird heute immer noch mit 25000-30000Û
gehandelt, wofŸr man auch eine sehr gute LS4 oder einen Discus bekommt. Und in
der Hinsicht muss ich leider sagen, dass es sehr wenig Flugleistung fŸr zu viel
Geld ist. Dennoch ist die ASK 23 aus unseren Vereinsbetrieb nicht mehr
wegzudenken, denn sie ist wirklich ein Flugzeug fŸr absolut jedermann.
Von Sascha Kujath